Der Steinbruch in der Weuste

Es war einmal...

So könnte die Geschichte beginnen. Vor rund 320 Millionen Jahren lag Sprockhövel tatsächlich noch am Äquator. Ein Flussdelta, so breit wie die Entfernung zwischen Mülheim und Duisburg, floss Richtung Sprockhövel ins Urmeer. Genau an der Mündung zum Urmeer lag der heutige Steinbruch und Sägebetrieb Lange e.K. .

Die Sedimente, die dieser Fluss transportierte, haben sich im gesamten Bereich des Flussdeltas abgelagert. In Jahrmillionen wechselten sich immer wieder kaltes und warmes Klima ab. Wald- und Steppe prägten die Ur-Landschaft, die im Laufe der Zeit durch Schlammlawinen und gewaltige Tsunamis im Moor der Urzeit versanken.

Durch die Verschiebungen der tektonischen Platten ist unser heutiges Sprockhövel vom Äquator bis ins Bergische Land nach Wuppertal gewandert. Durch diese gewaltigen Veränderungen ist auch der damalige Meeresboden des Urmeeres aus der einst Waagerechten in die Senkrechte (ca. 120° Grad) verschoben worden. Der Ruhrsandstein* ward geboren und die Rippelmark* freigelegt.

Ca. anno 1760 begann man, die oberflächennahe Kohle abzubauen. Der Abtransport erfolgte damals noch mit Pferden und Kutschen, später dann mit der Eisenbahn. Der heutige Hauptstollen liegt in 56 Metern Tiefe und erstreckt sich durch unser gesamtes Steinbruchgelände. Die Kohleflöze Sengsbank und Sengsbänkchen zählen zu den ältesten und südlichst gelegenen Kohleflözen in Deutschland. Beide können, neben vielen Versteinerungen und Fossilien, heute noch im Steinbruch Weuste besichtigt werden.

** Der versteinerte Meeresboden, die sogenannte Rippelmark, ist ein besonderes Highlight. Entstanden durch den Abdruck der Gezeiten des Urmeeres und konserviert von einer gigantischen Schlammlawine. Teile unserer Rippelmark stehen in der Ruhruniversität in Bochum, in zwei Schulen in Wuppertal und im Freizeitbad in Hannover. Das Original natürlich nur bei uns im Steinbruch.

* Das heutige Vorkommen an Ruhrsandstein erstreckt sich bis in eine Tiefe von ca. 2000 Metern. Seine Härte verdankt unser Ruhrsandstein, der zu den ältesten und härtesten Ruhrsandsteinen zählt, dem permanenten hohen Druck über Jahrmillionen. Er ist feinkörnig, weist eine sehr geringe Wasseraufnahme auf, winterfest, frei von Kieseleinschlüssen, salz- säure- und hitzebeständig, polier- und flammbar und übertrifft den gemeinen Granit in seinen technischen Eigenschaften.